986: Bremsen-Revision

Nach mittlerweile vielen, vielen revidierten Bremsen sollte nun die Bremse an der Vorderachse des Boxsters mit neuen Belägen und Scheiben versehen werden. Entgegen der vielen Empfehlungen im Internet entschlossen wir uns Ceramics Bremsbeläge und Scheiben von Ate zu verbauen. Waren die Scheiben bereits nach ein paar Tagen da, sollten die Beläge 4 Wochen auf sich warten lassen. Nachdem alles da war, legten wir sofort los und dachten, dass es keine große Sache wird. Doch es kam anders. Die Bremssättel beim Boxster sind direkt auf den Radträger geschraubt und beim Abschrauben passierte es. Eine Schraube lies sich nicht gut lösen. Als Grund stellte sich die unglückliche Kombination aus Stahlschraube und Aluminium-Radträger heraus. Dank vielem hin und her und Warmmachen lies sich die Schraube zwar unter großem Kraftaufwand entfernen, aber man sah sofort, es hing viel Aluminium in den Windungen der Schraube, welches durch das komplette Gewinde im Radträger gezogen wurde. Nach kurzer Recherche stellte sich heraus, dass dies wohl als Konstruktionsfehler gehandelt wird. Das Gewinde im Radträger ist nämlich durchgängig und endet in einer kleinen Vertiefung, in der Wasser stehen kann, welches geradezu zur Aluminium-Korrosion zwischen Stahlschraube und Alugewinde einlädt. Die Reparatur-Empfehlungen im Internet waren facettenreich und reichten von, ignorieren, falls das nötige Drehmoment noch aufgebracht werden kann, bis zum Tausch des kompletten Radträgers. Die goldene Mitte, die offensichtlich von vielen Werkstätten verfolgt wird, ist die Reparatur mit einem Gewinde-Einsatz. Da wir als Privatperson nicht die empfohlenen „Time Sert“ Einsätze der Fa. Würth beziehen konnten, wurde es kurzerhand ein „Helicoil Plus“ Einsatz. So zeitaufwendig der vermeintlich kurze Tausch von Bremsen und Scheiben dann auch war, wir haben enorm viel über die Festigkeit von Stahlschrauben in Aluminiumgewinden gelernt, die durch Stahl-Gewindeeinsätze deutlich erhöht wird. Von daher erträgt das reparierte Gewinde nun wohl mehr Belastung als die drei verbliebenen Originalgewinde.

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